Lockheed T-33A „T-Bird“ von Martin Sczepan

Mit der Einführung strahlgetriebener Jagdflugzeuge ab Mitte der vierziger Jahre ergab sich für die Betreiber das Problem der Umschulung der Piloten. Nichts lag da näher, als einfach doppelsitzige Versionen eben dieser Jagdflugzeuge der ersten Stunde zu verwenden. Die so entstandenen Trainer wie die MiG-15 UTI, die T-Versionen der Vampire oder eben die T-33 erfreuten sich großer Beliebtheit und haben ihre Ausgangsmuster zum Teil um Jahrzehnte im Dienst überlebt. Die T-33 entstand als doppelsitzige Trainerversion aus der F-80C. Dazu wurde der Rumpf um ca. einen Meter verlängert (zwei Drittel davon vor und ein Drittel hinter der Tragfläche), um Raum für einen zweiten Sitz zu schaffen. Außerdem musste ein nicht unbeträchtlicher Teil des Rumpftanks weichen, was durch entsprechend große Tanks an den Flügelspitzen kompensiert wurde. Der Prototyp flog im März 1948 das erst mal – vier Jahre nach der (damals noch) P-80.

Offensichtlich bewährte sich das Muster – jedenfalls wurden zwischen 1948 und 1959 fast vier mal so viele Exemplare (6557 Stück) des Trainers gebaut wie vom Ausgangsmuster. Außerdem sind 656 Stück als CT-133 bei Canadair in Kanada gefertigt worden. Diese Maschinen unterschieden sich durch ein anderes Triebwerk von der US-Amerikanischen Version. Auch in Japan gab es eine Lizenzfertigung. Kawasaki stellte 210 Maschinen für JASDF her.

Insgesamt wurde das Flugzeug von mehr als dreißig Luftstreitkräften eingesetzt. Die letzten Maschinen wurden 2017 in Bolivien außer Dienst gestellt.

Zum Modell:

Eine T-33 wollte ich schon immer mal bauen und so lag bei mir auch der Hobbycraft-Bausatz seit mehr als zwanzig Jahren „auf Halde“. Inzwischen hatte sich diverses Zubehör angesammelt: Photoätz- und Resinteile, Decals. Trotzdem hatte er es nie auf die Prioritätenliste geschafft und als vor zwei Jahre auf einer Ausstellung der GWH-Bausatz ins Auge fiel, konnte ich nicht widerstehen.

Der Bausatz ist formenbautechnisch auf der Höhe der Zeit – alles super detailliert, kaum (sichtbare) Auswerfermarken, keine Gussgrate. Zwei kleine Kritikpunkte gibt es aber doch. Der Querruderspalt ist genauso graviert wie die Blechstöße – es fehlt also an entsprechender Tiefe. Hier muss nachgraviert werden. Ein echtes Manko ist die Cockpithaube. Sie ist zwar schön klar, super glänzend und dank sorgfältiger Verpackung unverkratzt, leider aber auch monumental dick. Mehr als ein Millimeter Materialstärke ist einfach nicht zeitgemäß und sorgt für ordentlich Verzerrung und unschöne Reflexe beim Durchblick.

Die Form des Flugzeuges ist im großen und Ganzen gut getroffen – besonders der Bugbereich ist deutlich näher am Original als bei Hobbycraft. Schwächen erlaubt sich der Bausatz beim Heckkonus und bei der Rumpfform unterhalb des Flügels.

Um den Bau zu beschleunigen habe ich nur wenig Zubehör verwendet. Von den für den Hobbycraft-Bausatz beschafften Teilen war nichts verwendbar – anscheinend ist bei den beiden Bausätzen so ziemlich jedes Maß unterschiedlich. Ich hatte z.B. eine schöne gezogene Haube von Squadron, die sich als vier Millimeter zu kurz erwies… Also blieb es bei den folgenden Dingen: der Zoom-Satz von Eduard mit Details für das Cockpit, ein Satz Gurte, auch von Eduard, Räder aus Resin von ResKit (später Typ, der Bausatz hat nur frühe Räder), Maskensatz von Eduard für die Haube und Decals von Armorcast.

Der Bau ging schnell und unkompliziert. Im Bugbereich muss man etwas umsichtig kleben, damit der separate Bugkonus keine großen Spalten und Stufen am Rumpfanschluss bekommt. Hier sind viele Gravuren die sonst durch Spachteln und Schleifen verloren gehen könnten. Insgesamt war die Passform sehr gut. Nur bei der Befestigung der Flügelspitzentanks und am Höhenleitwerk gab es etwas zu viel Spiel. Hier sollte besonders auf die Ausrichtung der Teile geachtet werden, damit am Ende nichts schief wird. In den Fahrwerksschächten und im Cockpit habe ich noch ein paar Leitungen aus Draht und Schaltkästen ergänzt. Etwas mehr Aufwand habe ich an zwei Stellen betrieben: bei den Schleudersitzen und der Cockpithaube. Im Inneren der Haube habe ich ein paar Details ergänzt: zum einen die deutlich sichtbaren Leuchten mit Spiralkabel an der rechten Seite, zum anderen den Blindflugvorhang für den hinteren Sitz mit seiner Anbringung. Bei den Schleudersitzen habe ich die Durchbrüche an den Seiten der Kopfstütze geöffnet, diverse Kabel, Schläuche und Installationen ergänzt und vor allem die Sitzpolster durch selbstgemachte aus Milliput ersetzt. GWH bietet hier nur quaderförmige Blöcke, die so gar nicht an textile Sitzpolster erinnern mögen.

Ich hatte mich letztlich für eine Maschine der portugiesischen Luftwaffe entschieden – nicht zuletzt weil ich im letzten Sommer das Museum der portugiesischen Luftwaffe in Sintra besucht hatte und dort auch eine T-33 bewundern durfte (wenn auch nicht die dargestellte Maschine). Die Farbgebung erfolgte mit Acrylfarben: Tamiya und Gunze für die Grautöne, AK für das Orange. Mittels Vorschattierung wurden die grauen Flächen belebt, Nachschattieren mit einem hellen Orange-Ton sorgte an den orangen Flächen für einen etwas verwitterten Look. Die Decals ließen sich sehr gut verarbeiten – auch die großflächigen Zahlen für die Flügel ließen sich mit etwas Microset- und Microsol perfekt aufbringen. Nur die (wenigen) Wartungsbeschriftungen konnten mich nicht so recht überzeugen – die Schrift ist für diesen Maßstab zu prominent. Den Rest der Wartungsbeschriftungen habe ich einfach „getümpelt“ – das heißt ich habe in meiner Decal-Grabbelbox gewühlt und passende Beschriftungen von anderen Bausätzen zweckentfremdet… Die Blechstöße und andere Details wurden mit einem Mittelchen aus dem Tamiya-Sortiment („Panel Line Accent Colour“) betont. Zum Schluss noch eine Schicht Vallejo-Mattlack und die restlichen Kleinteile konnten angebracht werden. Hier sollte man sich auf einem Foto vom jeweiligen Original anschauen, welche der Antennen, Pitot-Rohre und Signallampen am Vorbild angebracht waren. Hier gab es zwischen den verschiedenen Unterversionen und Betreibern deutliche Unterschiede.

Alles in allem war es ein angenehmer und recht problemfreier Bau. Der Bausatz ist jetzt sicher noch nicht der ultimative T-33 Kit in 1/48 – wer aber ein schnelles Projekt für zwischendurch sucht und dabei mit den Formfehlern leben kann wird gut bedient. Auf jeden Fall gibt es jede Menge exotischer Bemalungen. Und wer schräge Sonderbemalungen liebt, sollte einen Blick auf die Maschinen der Kanadischen Luftwaffe werfen…