Inside Eduard – Louny 2019

Als mir Sebastian am Freitag in voller Überzeugung sagte, dass er sein Modell eines Segelflugzeuges in den Wettbewerb geben will, hatte ich ihm etwas hämisch versprochen den Ausstellungsbericht zu schreiben, wenn damit irgend einen Preis gewinnt.

Naja was soll ich sagen – er hat gewonnen und hier also mein Bericht…

Am Samstag hat es Jens, Martin, Sebastian und Thomas in die nordböhmische Kleinstadt Louny verschlagen. Im idyllischen Park direkt am Fluss Eger, fand die Ausstellung im Rahmen eines kleinen Volksfestes statt. Im Ausstellungspavillon angekommen, haben wir erfahren, dass es sich um einen reinen Wettbewerb handelt. D.h. dass sich die jeweiligen Vereine oder Einzelaussteller nicht, wie man es bei uns kennt, an ihren Tischen präsentieren, sondern ausschließlich alle Modelle im Wettbewerb stehen. Kurz nach Eröffnung der Veranstaltung wurden die Aussteller eingeladen, das nahe gelegene Werk der Fa. Eduard zu besichtigen. Nach einer kurzen Autofahrt kamen wir also in Obrnice, einem Vorort der Stadt Most an. Durch sein Werk führte uns kein geringerer als Meister Eduard – Wladimir Šulc – persönlich. Da sein deutsch nicht wesentlich besser als unser tschechisch war, hat uns Lobos (wir sollten ihn der Einfachheit halber Horst nennen) vom Modellbauverein Louny die wichtigsten Passagen übersetzt. Entstanden in den Wendewirren der beginnenden 90’er Jahre stammen die ursprünglichen Maschinen teilweise noch von einer Landwirtschaftsgenossenschaft. Das Werksgebäude ist ein ehemaliges Kaufhaus und als es geschlossen wurde, hat Eduard die Belegschaft gleich mit eingestellt. So hat sich die Firma von kleinen Anfängen zu einem der größten Zurüstteilehersteller der Welt gemausert. Die Führung war sehr ausführlich, neben dem Herstellungsverfahren der Fotoätzteile zeigte man uns auch die Werkstätten der Konstrukteure, die Abziehbilder-Druckerei, der Gießerei der Brassin-Serie, die Werkzeugfertigung und der Spritzerrei der Plastikteile. Als zusätzliches Highligt konnten wir die Werkzeugformen und ersten Spritzlinge der neuen 48’er Mustang begutachten. Ich persönlich hätte mich ja gern mal durch die “Schrottcontainer” gegraben, da wäre sicherlich noch da eine oder andere Ersatzteil abgefallen… Alles in allem eine Werksbesichtigung, die man sicherlich so schnell nicht noch einmal geboten bekommt!

Zurück in Louny, blieb noch Zeit etwas zu Essen und Bilder der tollen Modelle zu machen. Als dann ging es auch schon an die Preisverleihung. Die “Diplomanten” erhielten eine Urkunde und wie soll es anders sein, einen Eduard-Bausatz als Siegprämie. Jens holte mit seiner Honda den Sieg, Sebastian räumte gleich in 3 Kategorien ab. Neben seinem “Siegerflieger” zusätzlich mit Falko’s Mohnkuchenverschnitt in Form des Schnellbootes S-100 und dem Liberty-Schiff-Diorama. So war es ein sehr erfolgreicher Ausflug zu unseren tschechischen Nachbarn und natürlich ein bleibenden Eindruck von der Firma Eduard. TT